Polarbear-O-Rama

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Monday, October 31, 2005  

Happy Halloween

Ein definitiver Vorteil von Cluster gegenüber Residence ist, dass man ein Wohnzimmer hat und wenn alle 4 Mitbewohnerinnen beschließen eine Party zu geben es keine weiteren Hindernisse gibt. So hatten wir direkt an Halloween eine Halloweenparty, auch wenn es ein Montag und daher alle rein theoretisch viel zu tun hatten es aber nun einmal Halloween war und man rein praktisch alles Hausarbeiten etwas gedrängter schreiben kann.

Erica hatte ihre beiden Buddies eingeladen und ich die internationals die ich kenne. Somit waren fast nur international Students auf der Party. Außer meinen beiden Mitbewohnerinnen war nur noch Heidi aus Canada, auch wenn Heidi ein eher weniger Kanadischer Name ist.

Hexen waren mehrheitlich vertreten, aber es befanden sich auch Hawaii Girls, Baseballspieler, Aladin, Karatekämpfer und Caesar unter den Gästen.

Leider waren die meisten schon gegen Mitternacht verschwunden und so haben wir alleine unseren Kürbis von innen beleuchtet. Erica hat in einer ihrer Kisten ein Teelicht entdeckt, aber da wir ja nun mal keine Kerzen anzünden dürfen hatten wir auch keinen Streichhölzer oder Feuerzeuge. Um die sensiblen Rauchmelder nicht zu aktivieren haben wir den Dunstabzug am Ofen auf Maximum gestellt, ein Stück Papier an einer der Herdplatten zum brennen gebracht und so unser Teelicht entfacht.

Draußen regnete es in strömen und so fiel unser eigentlicher Plan, die Jack-O-Lantern draußen zu betrachten sprichwörtlich ins Wasser. Für einen kurzen Moment haben wir uns an ihr erfreut und natürlich auch ein paar Fotos gemacht. Bis die sorge um die Rauchmelder dann doch zu groß war, wir nicht mehr riskieren wollten und das Licht gelöscht haben.

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Sunday, October 30, 2005  

Jack-O-Lantern

Um meine Mittbewohnerin, die diese großartige Idee mit dem Kürbis hatte nicht zu enttäuschen habe ich endlich die Vorlage für den Kürbis ausgedruckt und mich ans werk gemacht. Irgendwie habe ich mir das ganze jedoch weniger stinkend und schleimig vorgestellt. Nach Unmägen von Kürbisfasern, Kernen und orangem Glibber war der Kürbis ausgehöhlt und fertig für den eigentlichen Teil.

Die Katze hatte ich schon ganz am Anfang auf den Kürbis mit meinem extra neu erstandenen, orangen Permanentmarker übertragen. Ich war mir nicht sicher wie genau man an den Linien entlang schneiden kann und so fiel meine Wahl auf einen orangenen Stift, da man so eventuell stehen bleibende Linien nachher nicht mehr sieht. Ich hätte mir vielleicht eine einfacherer form fürs erste aussuchen sollen. Die vielen kleinen ecken und Winkel waren doch sehr knifflig heraus zu arbeiten, zumal ich nur einen Cutter hatte, der eigentlich nicht besonders dafür geeignet war. Alles in allem hat sich die Mühe jedoch mehr als gelohnt.

Meine Mitbewohnerinnen und ich waren sehr zufrieden mit meinem Werk. Nur zu schade, dass wir ihn nicht beleuchten können. Die Rauchmelder würden sofort Alarm schlagen und es ist aus diesem Grund auch nicht erlaubt Kerzen in den Wohnheimen an zu zünden. Die sind hier was das angeht für meinen Geschmack etwas zu pingelig. So ein Zimmer wäre gleich noch viel gemütlicher mit einer Kerze.

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Saturday, October 29, 2005  

Witch Hat

Ich wollte Fotos im Beacon Hill Park machen und hatte extra mein Stativ mit geschleppt. Es ist zwar nicht gerade schwer, aber dafür recht sperrig. Ich war zuvor noch in einer Buchhandlung, da ich noch ein Buch für meine Canadian Studies Hausarbeit brauchte. Ich war nicht so ganz von der Empfehlungsliste meiner Dozentin begeistert, da die meisten Bücher darauf sehr Soziologie lastig waren, was ganz und gar nicht mein Fall ist. Oh graus. Ich dachte wirklich ich würde in einem Canadian Studies Kurs etwas über Kanada lernen, wie dumm von mir. Es geht viel mehr um Soziologie als um Kanada. Das einzige tröstliche daran ist, dass es weder in der Mitte noch am Ende des Semesters eine schriftliche Prüfung gibt.

Ich habe noch eine günstige Ausgabe von „Lord of the Rings“ gefunden. Später musste ich jedoch feststellen, dass der zweite Band wesentlich kleiner in der Höhe des Buchrückens ist, als die beiden anderen Bände. Es sieht jetzt ein wenig merkwürdig aus, wenn sie so neben einander in meinem Bücherregal stehen. Es wäre ja schon ärgerlich genug gewesen, wenn der erste oder der letzte Band kleiner wäre, aber das es genau der mittlere sein muss. Vielleicht versuche ich es noch gegen ein höheres Exemplar um zu tauschen.

Mein Stativ hatte mich ein wenig daran gehindert noch länger in der Buchhandlung zu stöbern. Es hat mich noch mehr geärgert als ich feststellen musste, das ich das Verbindungsstück zwischen Stativ und Kamera in meinem Zimmer vergessen hatte und ich somit das Stativ die ganze Zeit um sonst mit mir herum geschleppt habe.

Jamie und Erica haben versucht aus meiner Halloween Verkleidung, die legendlich aus einem Hexenhut bestand, das best möglichste heraus zu holen. Wenigstens hatte ich eine Hut, so musste ich mir, unter den ganzen total Kostümierten auf der Party, nicht komisch vorkommen. Wie einzelnen, die sich strickt geweigert haben sich zu verkleiden, da sie sich dafür zu erwachsen fühlten. Ich war ein wenig schaden froh und gehässig, aber schließlich hatte ich mich ja nicht strick geweigert. Es gehört nun mal hier in Kanada dazu verkleidet auf eine Halloweenparty zu gehen. Hinzu kam noch, dass ich ja schließlich eine Hexe war und Hexen sind nun mal hinterhältig, gehässig und gemein.

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Friday, October 28, 2005  

Pot Luck

AICS hat anstelle des wöchentlichen Coffeehouse ein Pot Luck veranstaltet. Ich glaube es gibt für "Pot Luck" kein äquivalentes Deutsches Wort. Jeder bringt ein Gericht mit. Das kann Salat, warmes Essen oder Dessert sein. Alle essen von jedem etwas. Wir hatten mehr als genug, da die Linguistiker zuvor in demselben Raum ein Pot Luck hatten von dem noch Massen übrig waren, die sie uns überlassen habe. Hinzu kam noch, dass wir durch die Internationalität des Clubs, Gerichte aus allen möglichen Ländern der Welt hatten, was das ganze noch interessanter gemacht hat.

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Thursday, October 27, 2005  

Midterm

Ich habe noch bis kurz vor vier versucht heraus zu finden wie man die zu Erwartenden Todesfälle (Expected) für die SMR (Standardized Mortality Ratios) errechnet und ich bin mir ziemlich sicher, das ich das in der Prüfung falsch gemacht habe. Das einzige beruhigende ist das es niemand aus meinem Kurs wusste wie es geht und es für alle immer noch ein Rätsel ist.

Nach meiner Prüfung hatte ich noch eine Stunde Zeit meiner Hausarbeit den letzten schliff zu verpassen. Ich hatte dann noch eine Formel für die Wellenlänge gefunden, die ich mit meinen Variablen benutzen konnte. Meine vielen schönen, bunten Stifte kamen nun auch endlich mal zum Einsatz als ich die Mondzyklen in das Gezeitendiagramm einzeichnen musste.

Im Laborkurs für den Erd- und Ozeankundekurs mussten wir dann Sandproben mit veralterten Wagen messen und durch eine reihe von Sieben laufen lassen um die Größe zu bestimmen. Es war aber nicht so langweilig wie es jetzt vielleicht klingen mag. Im Gegenteil wir hatten viel Spaß dabei auch wenn oder gerade weil wir den Sand meistens zweimal wiegen mussten, da wir nach dem sieben mehr Sand als zuvor hatten.

Bevor ich jedoch endlich mal wieder eine freie Minute für Dinge hatte die nichts mit meinen Kursen zu tun haben, musste ich jedoch noch meine Latein Übungsaufgaben für morgen machen.

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Wednesday, October 26, 2005  

Prioritäten setzen

09:30 Eigentlich hätte ein SAS Test gehabt, für den ich zugegebenermaßen nicht gelernt habe, da ich es vorgezogen habe für mein Midtermexamen in Epidemiologie zu lernen und ich was SAS angeht zumindest einigermaßen etwas zusammen reimen kann, was dann zwar nicht perfekt aber ganz OK ist. Zum Glück wurde der Test jedoch um eine Woche verschoben.

12:30 Nach Latein war ich zum lernen in der Bücherei verabredet, was leider nicht so viel gebracht hat, da ich nicht so viel Zeit hatte. Ich musste noch meine Canadian Studies Hausarbeit zu ende schreiben.

18:00 Mein Plan sah folgendermaßen aus. Ich gebe die Hausarbeit ab und schleiche mich wieder davon um für meine Prüfung zu lernen. Doch es kommt ja immer anders als geplant. Wir haben zwei Filme angeschaut um die es in der nächsten Hausarbeit geht und somit hatte keine andere Wahl als bis zum Schluss zu bleiben.

21:00 Auf dem Weg zurück zu meinem Zimmer habe ich einen kleinen Umweg über Caps gemacht um mir ein Stück Pizza zu gönnen. Ich habe noch lange an meiner Hausarbeit für mein Erd- und Ozeankundekurs gearbeitet. Ich hatte einfach zu wenige Variablen um die Wellenlänge von Boje Nr. 46036 und 46206 um 04:00 GMT gemessenen Meereswellen zu berechnen. Diese Länge brauchte ich jedoch um die Geschwindigkeit berechnen zu können.

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Tuesday, October 25, 2005  

The sisterhood of the traveling pants

Fast mitten in der Woche ist ein schlechter Tag für einen Videoabend und „The sisterhood of the traveling pants“ ist auch nicht gerade der Film den man umbedingt gesehen haben muss. Aber da wir uns eh mehr unterhalten haben als dem Film zu folgen, hatte man wenigstens nicht das Gefühl einen wichtigen Teil des Films verpasste zu haben. Wir waren in Michelles Wohnung und Shawn hat sich, angesichts schlechter Erfahrungen von Thanksgiving, in sein Zimmer verdrückt.

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Saturday, October 22, 2005  

Vancouver

Die Fahrt nach Swartz Bay zum „BC Ferry“ Terminal dauert 1 ½ Stunden, da der Bus natürlich an jeder Straßenecke hält, ich einmal von dem 26er in den 70er umsteigen muss und es immerhin 31 km auf der kürzesten Strecke von der Uni zur Fähre sind, die der Bus natürlich nicht nimmt. Der zweistöckige Bus war so voll, dass die Leute, die in dem Gängen standen schon gar nicht mehr umfallen konnten.

Von der Gangway aus konnte man die Autos beobachten, wie sie auf die Fähre fuhren. Es hat mich sehr an die Fähre erinnert, mit der ich in meiner Kindheit so oft in den Osterferien nach Amrum gefahren bin. Doch diese Fähre hier war viel größer. Sie umfasste 7 Decks, wobei das 7. nur ein Freideck und die unteren 3 Autodecks waren. Zunächst einmal habe ich den weg nach draußen gesucht, denn ich wollte, solange es sonnig und warm war nicht drinnen sitzen, wo von Kinderhänden verschmierte Glassscheiben mir die phantastische Sicht auf die schöne Landschaft British Columbias trübten.

Zwei Leute auf einem kleinen vorbeifahrenden boot winkten uns zu, doch sie fuhren in die andere Richtung und so waren sie schnell hinter einer kleinen Insel verschwunden.

Tsawwassen ist, soweit ich das beurteilen kann ein Industriehafen. Der Busfahrer war schlecht gelaunt, da er spät dran war. Viele haben auf den überteuerten, direkten, privaten Bus verzichtet und die öffentlichen Verkehrsmittel Vancouvers vorgezogen. Da ich immer noch kein Stadtplan von Vancouver hatte, was mir gar nicht gefiel, blieb ich solange im Bus, bis er die Richtung änderte.

Ich betrat die Strassen von Vancouver direkt vor einem riesigen Einkaufszentrum mit über 200 Läden. Enttäuscht musste ich jedoch feststellen, das nicht ein einziger Buchladen, wo ich hoffte ein Stadtplan kaufen zu können, dabei war. Da mein Hauptanliegen in Vancouver nicht die endlosen, üblichen Ladenketten, sondern so viel wie möglich von Vancouver zu sehen war, habe ich es aufgegeben nach einer Karte zu suchen und mich auf dem weg zum „Canada Place“ gemacht.

Nun endlich doch im besitz eines Stadtplans, führte mich mein weg in die „alt“ Stadt Gasttown aus dem frühen 20. Jahrhundert. Von einer Einfahrt aus habe ich einen viel versprechenden Blick über den Hafen von Vancouver erspähen können und schlich mich an dem Pförtner vorbei in einem Hof, der am anderen Ende durch einen hohen Zaun von einem tiefen Abgrund und Bahngleisen abgegrenzt wurde. Dort angekommen fand ich mich in Gesellschaft von zwei anderen Fotografen wieder, die wie es scheint das gleiche Ziel hatten. Leider war ich ein wenig zu klein für den hohen Zaun, die anderen beiden hatten da mehr Glück. Und so musste ich mein Foto auf Gutglück schießen.

Die Touristen tummelten sich nur so an einer Dampf betriebenen Uhr und ich musste leider feststellen, das mir das heute noch öfter passieren würde, da ich ja heute auch als Tourist unterwegs war. Doch da mich jeder nach dem Weg fragte, schien ich eher wie ein Einheimischer zu wirken, was mich einwenig entschädigte.

Die öffentliche Bücherei von Vancouver ist ziemlich beeindruckend und hat fast alles was eine Bücherei überhaupt haben kann. Von Außen gleicht der Bau einem Kolosseum in rotem Sandstein. Leider war die Sonne mittlerweile von Wolken verdeckt und so wirkten die gläsernen Hochhäuer ehre grau, dabei hätten sie so schön blauen Himmel mit weißen Wolken wieder spiegeln können. So schillerten die Farben des Brunnen vor der „Vancouver Art Gallery“ auch nicht ganz so sehr. Alles war halt ein wenig grauer als es hätte sein können.

Ich war mir nicht sicher wo die Busroute entlang ging, in dem Fahrplan, den ich aus der Tourist Information hatte, enthielt die Buslinien 601 und 620 nicht und so folgte ich einfach der Beschilderung für die Autofahrer zur Fähre bis ich schon nach der nächsten Straßen ecke auf eine Busstation traf.

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Wednesday, October 19, 2005  

Möwen, Schiffe und Ozean

Ich habe nie so nah an einem Ozean gewohnt. Auch wenn ich ihn von Campus aus nicht sehen kann, so ist er doch keine 5 Minuten zu fuß von meinem Zimmer entfernt. Morgens wird man von dem Geschrei der Möwen geweckt und an meinem Schreibtisch sitzend kann ich die Signale der ein und auslaufenden Schiffe hören. Des Öfteren verirrt sich auch mal eine Möwe auf das Campusgelände, was sie hier auch immer suchen mag, Fisch wird sie nicht finden.

Der Wir-streiken-aus-Sympathie-Streik hat nur einen Tag lang angedauert. Jetzt sind die Lehrer wieder auf sich gestellt.

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Monday, October 17, 2005  

Teachers on strike!

Wenn die Canadier Streiken, machen die das irgendwie effektiver als wir. Hier streiken gerade die Lehrer. Irgendwelche Tarifverträge laufen aus und der Staat will die neuen natürlich schlechter machen oder so (das übliche halt).

Aus Sympathie mit den Lehrern streiken auch die Busfahrer, die Cafeterien (auf dem Campus) und die Assistenten der Professoren. Sprich es geht gar nichts mehr. Die Assistenten schließen die Türen der Gebäude ab, die Streikenden versperren die Zufahrten zum Campus und Essen bekommt man auch nicht! Nur gut das ich eine Küche habe! Die Professoren halten sich daraus, da die Uni beschlossen hat nicht zu streiken und somit hat meine Prüfung leider dennoch stattgefunden.

Es regnete in strömen und es war weit und breit keine Menschenseele zu sehen. Normalerweise komme ich mir auf meinem Weg, quer über das Campusgelände zum Fraser Building, eher wie in einem Ameisenhaufen vor.

Also hatten alle Studenten wenigstens etwas von dem Streik (keine Vorlesungen) nur ich nicht. Wie ärgerlich! Andererseits, hätte ich sonst höchstwahrscheinlich am Donnerstag gleich zwei Prüfungen, was gar nicht gut wäre.

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Sunday, October 16, 2005  

Giant Pumpkin

Meine Mitbewohnerin Jamie kam heute vom Einkaufen mit einem gigantischen Kürbis zurück. Meine Aufgabe in den nächsten zwei Wochen bis Halloween ist nun diesen in eine Laterne mit einem schönen Motiv zu verwandeln.






Giant Pumpkin

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Wednesday, October 12, 2005  

vergessen

Das Gute an einem großen Campus ist, es gibt kaum etwas was es nicht gibt. Okay einen Supermarkt gibt es nicht, aber einen kleinen Laden der das wichtigste hat.

Ich war gerade auf dem weg von der Post zu meinem Zimmer und ärgerte mich darüber, dass ich meinen Schirm in Deutschland vergessen habe, genauso wie meine Taschenlampe und noch ein paar anderer Dinge, aber da es gerade regnete und nicht dunkel war oder so störte mich der vergessene Regenschirm zu dem Zeitpunkt am meisten. So muss ich eben jetzt die Zeit ohne auskommen. Das Ärgerliche ist nur, dass ich wirklich noch genügend platz im Koffer für diese Dinge zur Verfügung hatte.

Die Kehrseite eines großen Campus ist, dass man bei langen Wegen im Regen eher nass wird. Hinzu kam auch noch, dass plötzlich ohne Vorwarnung die Rasensprinkler aus dem Boden schossen und all jene die eine Abkürzung über den Rasen suchten des Platzes verwiesen.

Verstehen muss man das glaube ich nicht, dass die Uni ihre Rasen bei strömenden Regen im Herbst wässert.

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Monday, October 10, 2005  

Thanksgiving

Der Tag verbreitet eine Feiertagsstimmung. Der Campus war wie ausgestorben und das letzte mal so leer als ich gerade hier angekommen war. Die meisten Sind über Thanksgiving nach hause gefahren. Alle Cafeterien, bis auf die ungemütliche, sowie alle übrigen Gebäude waren geschlossen. Ich hatte gestern schon meinen echten amerikanischen Thanksgivingtruthahn gegessen und sonst weiter nichts zu tun.

Beinah hätte ich auch noch meine Verabredung mit den anderen Internationals zum Lunch in der Cafeteria verpasst, doch ich wurde zum glück noch rechtzeitig daran erinnert.

An solchen Tagen wäre es doch ganz nett einen Fernseher zu haben, nach dem ich die DVD mit der ersten Staffel Num3bers jetzt schon zum zweiten Mal gesehen habe. Andererseits wird man so auch dazu gezwungen, das zu tun was eigentlich wichtig ist, zu lernen.

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Sunday, October 09, 2005  

Morice

Es gibt mit Sicherheit viele gute Gründe Geschäfte am Sonntag geschlossen zu lassen und für die Verkäufer ist es bestimmt auch nicht schön. Aber da ich nun mal kein Verkäufer bin, ist es irgendwie einfacher die unangenehmen Tatsachen zu verdrängen und einfach nur die positiven Seiten eines sonntäglichen Supermarkteinkaufes zu sehen.

Erlin hatte eigentlich genau wie ich viel für die Uni zu tun, doch uns war beiden nicht danach und so haben wir uns faul einige Episoden Gilmore Girls auf DVD angesehen. Wie gut das die meisten Laptops mittlerweile einen DVD-Player besitzen.

Das kanadische Thanksgiving ist im Grunde dem US amerikanischen gleich, bis auf das es hier schon viel früher gefeiert wird. So war ich heute Abend bei einer kanadischen Studentin aus dem Buddy-Programm zum Truthahn essen eingeladen. Wahrscheinlich bevorzugen wir Gans, da es unserem Geschmack eher entspricht. Im Grunde ist es jedoch das gleiche. Füllung, Soße und leckere krosse Kruste.

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Saturday, October 08, 2005  

1Inch = 2,56 cm

Meine ersten Filmdosen stehen schon lange im Regal und warten nur darauf entwickelt zu werden. Ich wollte das Labor jedoch erstmal mit nur einem Film ausprobieren und habe daher nur eine Dose abgegeben. Da es kein Unterschied in Preis oder Qualität gab habe ich die Fotos innerhalb einer Stunde entwickeln lassen.

Was ich nicht verstanden habe ist, warum sie die Fotogrößen in Inch geschrieben haben, wenn sie doch hier in Canada sonst immer und überall das Metrische System verwenden, was um so mehr für Kanada spricht. Ich habe das Gefühl, das der Nachbarstaat das einzige Land ist, das noch das imperialistische System verwendet. In diesem Punkt werden sie nicht die ganze Welt ändern können!

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Friday, October 07, 2005  

Scrabble

Normalerweise kann ich mir Urzeiten, Raumnummern und all so etwas gut merken. Ich muss sagen ich habe etwas an diesen Fähigkeiten gezweifelt, als ich zum AICS* Coffeehouse meeting, was soviel heißt wie es gibt Kaffee und Kekse, in einem leeren Raum stand.

Eine viertel Stunde später, war immer noch keiner da, aber die Zeitschriften waren gut (Time. Vogue, Tageszeitung von Victoria und irgendetwas wie Spektrum der Wissenschaft auf kanadisch) und so blieb ich noch etwas, es war ja schließlich Freitag. Anscheinet nehmen sie es hier nicht so genau mit der Urzeit, doch letztendlich stellte sich heraus, dass ich mich nicht geirrt hatte. Scrabble auf Englisch zu spielen ist eine kleine Herausforderung, doch es eignet sich wunderbar um noch unbekannte Wörter zu lernen.

Der Freitag ist ein beliebter Tag für Club-Meetings, so fand gleich im Anschluss ein Badminton-Abend vom Buddy-Programm statt. Ich bin jedoch recht schnell von Badminton auf Raketball umgestiegen, da der Spaßfaktor einfach höher war.

*Association of International and Canadian Students

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Wednesday, October 05, 2005  

Canadian Studies

Ich frage mich wer macht internationale Gesetze und was ist wenn nicht alle Länder der Welt damit einverstanden sind? Werden überhaupt alle gefragt? Wer gibt denen die diese Gesetze machen das Recht dazu? Warum ist das die einzige Sichtweise? Warum kann nicht eine andere Sicht der Dinge genau so richtig sein? Hätte ich die Antworten nicht eigentlich in der Schule lernen müssen?

Nach irgendeinem internationalen Gesetzt kann Land eines Staates, das an dessen Grenze liegt von Jedem anderen Staat der Erde beansprucht werden, wenn es länger als 12 Monate unbewohnt ist (Aussage meiner Canadian Studies Professorin).

Canada bezahlt Bürger dafür in den nördlichen Grenzgebieten zu wohnen, um es nicht zu verlieren.

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Tuesday, October 04, 2005  

Tunnelsystem

Unser Apartment wird zurzeit von einem Campus Bunny der sein neues Heim direkt unter unserer Haustür baut, untergraben. Neben der Haustür hat sich auf dem mit normaler Blumenerde bedeckten Beet schon ein hoher Sandhaufen angesammelt und man könnte meinen, er baut dort ein ganzes Tunnelsystem. Ab und an wenn ich aus der Wohnung komme oder hinein gehe, sitzt er zufrieden vor dem Eingang zu seinen Tunnelnetzwerk von der Nasenspitze über den Kopf bis zum Rücken mit nassem Sandresten bedeckt, betrachtet sein Werk und schaut Jedem der dort langgeht misstrauisch nach.

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Monday, October 03, 2005  

Der Trockner

UVic gehört zu den besten comprehensive universities von Kanada, man könnte darum annehmen, dass die Studenten, die im Wohnheim auf dem Campus leben zu mindestens über ein gewisses Maß an Intelligenz verfügen. Denn noch hat irgendein kluger Kopf gedacht, auf den Trocknern müsste eine sehr detaillierte Anleitung stehen wie diese zu handhaben sind, die das Öffnen, Beladen und Schließen beinhaltet. Ja man könnte das ja vergessen und sich nachher wundern warum die Wäsche im Wäschekorb nicht trocken geworden, obwohl der Trockner gelaufen ist. Selbst wenn dieses Schild von dem Hersteller selber angebracht wurde und auf allen Trocknern zu finden ist, wobei es eindeutig die Münzeingabe beinhaltet und somit mit Sicherheit nicht für Privathaushalte gedacht ist, so halte ich es doch für sehr unwahrscheinlich, dass, ob Student oder nicht, irgendjemand eine derart detaillierte Anleitung benötigt.

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Saturday, October 01, 2005  

Sidney

Sidney, ein kleiner Ort in der Nähe von Victoria, war heute mein Ziel. Auch wenn es nicht ganz gleich geschrieben wird so konnte ich doch nicht hier leben ohne einmal dort gewesen zu sein. Jetzt nach meinem ersten kurze, da von plötzlichem, heftigem Regen unterbrochen, Besuch kann ich mit Sicherheit sagen es wird nicht mein letzter gewesen sein. Leider habe ich es nicht geschafft zu meinem eigentlichen Ziel zu gelangen, der kleine Hafen des Ortes. Sidney besteht nur aus einer handvoll Straßen und das Areal des Flughafens von Victoria, der direkt an den Ort anschließt, ist fast größer als Sidney selber. An dem einen Ende der Hauptstrasse ist der Flughafen und an dem anderen der Ocean, dazwischen viele kleine Geschäfte und vor allem Buchläden. Der Ort rühmt sich selber „Sidney is a Booktown“ und auch wenn es etwas komisch klingen mag, in anbetracht der Tatsache, dass fast jedes zweite Geschäft ein Buchladen ist, mag ich da nicht wieder sprechen.

Auf meinem Rückweg habe ich den letzten Anschlussbus verpasst, was mich erstmal nicht weiter gestört hat, da ich spontan einen kleinen Abstecher in die an der Busstation gelegene Mall gemacht habe.

Zurück an der Busstation, war ich mir nicht genau sicher, ob, wann und wenn ja, welcher Bus kommen würde, da es werde ein Schild noch einen Fahrplan gab. Nach kurzem Warten kam eine Studentin, die nach dem Bus gefragt hat. Ich konnte ihr ja nun leider nicht weiter helfen, aber sie wusste zumindest, dass falls irgendwann doch noch mal ein Bus kommen sollte, so würde es die Nr. 6 sein.

Sie hat ein Jahr in Irland studiert und im Anschluss eine Interrail Tour durch Europa gemacht. Hier in Victoria gibt es legendlich ein Busnetz und sie schien so etwas wie eine Metro sehr zu vermissen.

Um zur Uni zu kommen musste ich nur einmal in die Nr. 26 umsteigen.

Wir saßen gerade gemütlich in unserer kleinen Cluster-Housing-Küche und haben uns über Gott und die Welt unterhalten, als meine Mitbewohnerinnen und ich von dem ohrenbetäubenden Klingeln des Feueralarms aufgeschreckt wurden. Während sich die anderen, so wie sie waren, nach draußen begaben, habe ich mir, da ich weder Feuer, Qualm oder Rauch irgendwo sehen konnte und hier alle naselang in irgend einem Gebäude Feueralarm ist, die Zeit genommen mir Pullover, Jacke und Schuhe zu schnappen und erst dann das Gebäude zu verlassen. Wobei ich es dann doch vorgezogen habe diese draußen anzuziehen, da ich mir im Apartment lieber die Ohren zu gehalten habe. Der Alarm selber war kein lautes klingeln, er war so laut, dass man alleine um dem Geräusch zu entgehen so schnell wie möglich das Haus verlässt.

Die Rauchmelder hier sind so sensibel, dass man schon beim Nudelwasser kochen aufpassen muss, sie nicht durch den Wasserdampf auszulösen. Vor etwa einer Woche ging in unsere Wohnung der Rauchmelder an, als Jamie gekocht hat, obwohl noch nicht einmal Dampf zu sehen war. Wir haben gerade noch rechtzeitig die Tür zum Flur schließen und alle Fenster öffnen können, bevor der Rauchmelder den Feueralarm aktiviert hätte.

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Erstellt von Sarah Kösters im Rahmen einer Hausarbeit für "Publizieren im Netz" im Studiengang Biowissenschaftliche Dokumentation
des Fachbereichs Informations- und Kommunikationswesen der Fachhochschule Hannover
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Bitte wenden Sie sich bei Kritik und Kommentaren an: mailto_sarah@yahoo.com www.sarahkoesters.de.vu Stand 15-Feb-2005