Polarbear-O-Rama

________________________________________


Wednesday, November 30, 2005  

CS102

Da meine Gruppe für die Multimediapräsentation in Canadian Studies irgendwie nicht zusammen findet und ich der Ansicht war, wir sollten uns mindestens einmal alle getroffen haben, hatte ich einen „Study room“ in der Bücherei gebucht und alle dorthin beordert.

Oh, Wunder plötzlich konnten wir uns doch noch vor unsere Präsentation heute Abend treffen und so lief auch unsere Präsentation reibungslos ab. Wir zeigten unsere Interviews, auf Grund schlechter Tonqualität mit Untertiteln, Jeder von uns referierte über seine Meinung zum Thema „What does it mean to be a Canadian?“ und zeigten noch ein sehr amüsantes Video was die US Amerikaner zu dem Thema zu sagen hatten.

________________________________________


Monday, November 28, 2005  

Schnee!!!

Erica hatte mir ihre CD vom Anastasia Soundtrack geliehen. Nichts Böses ahnend habe ich sie auch sogleich in mein Laufwerk geschoben. Ja, mein Laptop hat keine Schublade die ausfährt, er hat legendlich einen kleinen Schlitz an der Seite wo man die CD einfach hinein schiebt. Was auch seine Nachteile haben kann. Nach dem gewohnten Geräusch das er die CD annimmt erschien sie jedoch nicht auf meinem Desktop. Ich habe darum iTunes geöffnet, was wie sich heraus stellt ein schwerer Fehler war.

Merke, wenn der Computer die CD nicht erkennt, sollte man ihn gleich dazu bringen sie wieder auszuspucken und nicht versuchen ihn dazu zu zwingen sie zu erkennen. iTunes hat eine ganze Weile nachgedacht was ich jetzt von ihm erwarte, gedacht und gedacht und gedacht. So kannte ich meinen Computer gar nicht. Das gute an einem Mac ist, wenn ein Programm denkt oder versucht zu denken und es nicht schafft, dann kann der übrige Teil des Computers normal weiter arbeiten. Auch jeglicher Versuch iTunes sofort zu beenden schlug fehl. Was mich wirklich verzweifeln lies, denn diese Seite hatte ich noch nie bei meinem Computer kennen gelernt. Neustart war auch erfolglos, da iTunes nicht geschlossen werden konnte. So bin ich ins Internet und habe mir erst einmal das Handbuch herunter geladen.

Ich wusste bislang noch nicht, dass die Maustaste bei einem Laptop Trackpad Button genannt wird. Ich habe also nach Anleitung im Handbuch den Laptop bei gedrücktem Trackpad Button herunter gefahren. 5 Minuten später war er immer noch am herunter fahren und verfiel in seinen eingestellten Schlafmodus. Nichts ging mehr, da die Maus die ihn normalerweise aus dem Schlafmodus holt anscheinend schon abgeschaltet war. Oh, nein was habe ich jetzt nur angerichtet. Ich wollte doch legendlich eine CD hören.

Inzwischen standen alle meine Mitbewohnerinnen interessiert hinter mir in meinem Zimmer. Sie wollten mich dazu überreden mit zum Tennisspielen zu kommen. Als wenn ich jetzt Tennis spielen könnte, wo mein geliebter Laptop kein laut mehr von sich gibt. Ich habe den Laptop zu geklappt und mir erstmal etwas zu trinken geholt und denen erklärt, dass ich mitkomme sobald mein Computer wieder fröhlich ist.

Als ich wieder mein Zimmer betrat war er mittlerweile in den Ruhezustand gegangen. Oh, das war doch immerhin schon etwas. Ich öffnete ihn und siehe da, da Laufwerg arbeitet und spuckte endlich die teuflische CD wieder aus. Das war jedoch dann auch erstmal alles was geschah. Nach einer weile konnte ich meinen Laptop dann endlich doch noch neu starten. Alles ging wieder wie gewohnt und so bin ich dann doch noch mit zum Tennis gegangen.

23:45 es schneit in Victoria. Stürmisch hat Jamie an unsere Türen geklopft, um uns alle darauf hin zu weisen, da es schneit. Es waren dicke, nasse Schneeflocken und die Bunnys schienen darüber nicht gerade erfreut zu sein. Sie sahen aber sehr süß aus wie sie so im Schnee saßen und sie von oben langsam auch mit Schnee bedeckt wurden.

________________________________________


Sunday, November 27, 2005  

"Mutimedia Project"

Für das Multimedia Project meines Canadian Studies Kurses habe ich heute den ganzen Tag vor meinem Laptop gesessen und in iMovie Interviews zum Thema „What does it means to be Canadian“ zusammen geschnitten und mit Untertiteln versehen. Generell ist iMovie ja ein super Programm aber man merkt ihm ein wenig an, dass es kostenlos in meinem Laptop Softwarepaket enthalten war. Ich hoffe nur, dass ich auch meine richtige Videokamera an meinen Laptop anschließen kann aber zweifele es doch stark an.

________________________________________


Saturday, November 26, 2005  

John’s Place

Wir hatten Gesternabend spontan beschlossen alle zusammen in „John’s Place“ einem kleinen Bistro zu frühstücken. Es gab alle möglichen Leckereien auf der Karte und so fiel es einem recht schwer sich zu entscheiden. Meine Wahl fiel auf „French Toast“ mit Erdbeeren und Maple cream. Sehr yummy!

________________________________________


Wednesday, November 23, 2005  

Latein

“… I forgot to assign you homework. You thought you had escaped! (note pluperfect tense). But no! You did not escape! [Sinister hollow laughter; note perfect tense]. …”

Das ist mein Latein Prof, er ist ein Latein Professor wie aus dem Buche, schlachsig, zerstreut und auch wenn der ganze Hörsaal irritiert ist, wenn er aus dem Textbuch vorliest, weil keiner auch nur ein Wort versteht, ist er jedoch sichtbar amüsiert. Natürlich müssen wir, wie es sich für eine richtige Lateinklasse gehört, im Chor Verben konjugieren und ab und an auch in form von katholischem Kirchengesang.

Oh ja, für ihn ist es einen Heidenspaß Regeln wie z.B. - wenn ich deinen Namen kenne musst du den Satz übersetzen, wenn nicht, hast du die Wahl. Natürlich kannte er meinen Namen, aufzustellen. Ich bin die einzige Exchange Studentin und steche somit sehr hervor, hinzu kommt noch, dass er irgendwie auch Deutsch kann und bei der Rückgabe eines meiner Tests versucht hat meinen Nachnamen richtig auszusprechen.

Da hätte ich doch lieber Kräutertee bekommen. Die Stunde zuvor konnte jeder der einen Satz richtig übersetzt hat sich einen Kräuterteebeutel aussuchen. Nicht etwas was ich unbedingt haben wollte, aber von so einer Tasse Tee habe ich immerhin 5 Minuten Genus und wenn der Tee zu heiß ist einen Schluckauf. Hingegen habe ich nichts davon, wenn der Professor meinen Namen kennt außer, dass ich mich vielleicht etwas mehr beobachtet fühle und somit motiviert werde nicht unvorbereitet zu den Vorlesungen zu kommen.

Da es relativ einfach und unkompliziert ist sich auf die Latein Vorlesungen vorzubereiten, man muss kein Essay schreiben, keine 20 seitige Kapitel lesen und keine komplizierten Fragen beantworten, sondern „nur“ Vokabeln lernen, konjugieren und lateinische Sätze übersetzen, ist Latein momentan eh das Fach für das ich mich am liebsten Vorbereite.

________________________________________


Tuesday, November 22, 2005  

Quadra

Da die Canadier nicht so etwas wie Kühltaschen kennen um gefrorene Lebensmittel nach Hause zu transportieren und bis der Bus den Campus erreicht hat alles schon aufgetaut ist, habe ich die Gelegenheit genutzt mit Jamie, die ein Auto hat zum Einkaufen zu fahren.

Während der Ofen vorheizte habe ich zwei kleine Löcher in die obere Türkante mit einem Küchenmesser gestochert. Was wahrscheinlich nie irgendjemanden auffallen wird, doch endlich kann ich meine Türhacken anbringen. Es hat mich halb wahnsinnig gemacht, dass ich meine Jacken immer auf einen Bügel in meinen Schrank hängen musste und meine schönen Tchibo Türhaken nutzlos in meiner Schublade verweilten.

________________________________________


Saturday, November 19, 2005  

Kino

Als ich meine Fotos heute habe entwickeln lassen und natürlich waren die Füße nicht drauf. Ich hatte es mir ja gleich gedacht. Und manche Leute scheinen auch wirklich nicht zu verstehen, dass wenn man ein Foto von sich haben möchte, man nicht ein Suchbild will, nicht halb San Francisco und schon gar nicht irgendwelche uninteressanten Autoreihen.

Meine Mitbewohnerinnen und ich hatten Karten für Harry Potter 4 übers Internet gekauft, da die meisten Vorstellungen schon mehrere Stunden im Voraus ausverkauft waren. Nun Haben die Amerikaner zwar Hollywood und die Kanadier Vancouver, doch Platznummern im Kino haben sie nicht und so mussten wir eine Stunde in der Kälte schlangestehen um einigermaßen gute Sitzplätze erwarten zu können. Ich mochte den Film aber da die Meinungen da ja auseinander gehen hat das nicht viel zu sagen. Jedoch fand ich nicht alles gut und einige stellen wurden gestrichen die man hätte drin lassen sollen. Aber selbst in unserer kleinen Gruppe waren wir bei ganz verschiedenen Szenen dieser Ansicht. Wir sind jedoch alle zu dem Schluss gekommen, das die Filme oder besser gesagt dieser Film Für ein Publikum gemacht ist, dass das Buch gelesen hat.

________________________________________


Friday, November 18, 2005  

Kings

Ich habe mich mit Shizu und Mai an der Unibuchhandlung getroffen um ein paar Interviews von Kanadiern zu bekommen, was sie zum Thema „What does it mean to be a Canadian?“ meinen. Die Interviews waren aber noch erfolgloser als erwartet und so hatten wir 3 Interviews und eine Gruppe alter Portugiesen. Hinzu kam noch das Mai nicht wirklich eine Hilfe war da ihr ihre Japanische Mentalität etwas im Wege stand. Bei jedem den Shizu und ich ansprechen wollten hat sie gesagt, das wäre nicht angemessen weil, ... . So sind Shizu und ich ohne Mai zurück zum Campus gefahren und haben noch ein paar Studenten befragt.

Hockey ist der Sport in Kanada und so hat das UVic international Buddy Programm uns in diesen Teil der Kanadischen Kultur eingeführt. Victoria Salmon Kings vs. Idaho Steelheads. Es gab so alles was so zum Hockey dazugehört. Gedrängel an der Bande, zwei Spieler haben in der Wolle gehabt und die Handschuhe beiseite geschmissen. Jamie meinte ich müsse unbedingt ein Hotdog essen denn sonst wäre die Erfahrung nicht vollständig und so habe ich natürlich auch einen leckeren Hotdog gegessen gegen den sind die von IKEA gar nichts. Wir wurden sogar durch die Lautsprecher begrüßt. Dazu muss man wissen, dass die Victorianer sehr stolz auf ihr Uni und alles was mit ihr zu tun hat sind. Die Regeln beim Hockey sind aber sehr kompliziert, doch zum glück hatte ich ein paar Kanadier neben mir sitzen, die ich immer fragen konnte, wenn ich etwas nicht ganz nachvollziehen konnte.

________________________________________


Monday, November 14, 2005  

Felicitas

Gestern hatte ich einen dieser sehr begehrten gelben Zettel im Briefkasten. Nun ja, es war Sonntag und so bin ich heute gleich morgens als erstes zum Housing Office gegangen um mein Päckchen abzuholen.

Es war Felicitas. Die Katze von der meine Eltern mir berichtet haben sie sei ihnen zugelaufen und gleich nach ein paar Tagen ihnen wieder entwischt war.

________________________________________


Sunday, November 13, 2005  

San Francisco - Vancouver - Victoria

Wieder hatte ich nur 3 Stunden geschlafen. Ich packte gerade meine letzten Sachen zusammen, all das, was man halt immer noch nicht einpacken kann – Zahnbürste, Flipflops, Pyjama, Telefon usw. – als Jolies Telefon klingelte. Der Airportshuttle ist in 5 Minuten vor der Tür.

Ich habe schnell meine Tasche und meinen Rucksack geschnappt, durch das schlafende Haus hinaus vor die Tür gegangen und da war der Shuttle auch schon. Es war erstaunlich warm und während meine Tasche im Kofferraum verstaut wurde, gab es ein etwas bedrückendes Aufwidersehen. Sie hat gewunken bis ich sie nicht mehr sehen konnte. So wie wenn wir von den Wilbrändern zurück nach Hannover fahren. Winken bis das Auto um die nächste Ecke biegt. Das, was Jolie mir noch schnell in die Hand gedrückt hatte bevor ich einstieg, war eine kleine Vase aus Ecuador, die sie von ihrer Reise zu den Galapagos Inseln mitgebracht hatte.

Die anderen Passagiere im Airportshuttle waren genau so wie man sich immer die schlechten Beispiele für Amerikaner vorstellt, Sie wollten alles jetzt und sofort und als wir noch Jemanden an einem Hotel abgeholt haben, wir vielleicht 5 Minuten warten mussten, habe sie doch tatsächlich vom Fahrer verlangt ohne die Person zu fahren, obwohl sie noch genügend Zeit hatten und sie nicht drohten ihr Flugzeug zu verpassen. Hinzu kam noch, das die Person noch nicht einmal zu spät war, sondern eher der Shuttle zu früh.

Diesmal musste ich auf dem Flughafen sogar meine Schuhe ausziehen, meinen Gürtel ablegen und meine Brille absetzen. Mein Laptop wurde inspiziert, irgendeine Probe genommen, mit einem Tuch und analysiert. Dann musste ich ihn anschalten. Hatte ich am Gate sowie so vor, darum habe ich ihn erst gar nicht wieder herunter gefahren, sondern legendlich zu geklappt was einen misstrauischen Blick der Sicherheitsbeamtin zur Folge hatte. Ein wenig paranoid sind sie ja nun schon. Oh, wie gefährlich, sie schaltet ihren Laptop nicht aus. Warum nicht? Weil ich gleich eine Stunde warten muss und ihn nicht unnötig hoch und herunter fahre? Was denkt die wohl?

Neben mir am Gate saß eine Familie und die kleine Tochter war fasziniert von meinem mobilen Entertainmentsystem und berichtete mir stolz, dass sie letztes Jahr zu Weihnachten ein Discman bekommen hatte.

In Vancouver regnet es durch das kleine Flugzeugfenster sah ich wie meine Tasche eingeladen wurde, ich hatte glück sie war nicht ganz oben auf dem Wagen gewesen und ist daher nicht all zu nass geworden. In Victoria hingegen war es zwar teils bewölkt aber es regnete nicht. Ich hatte Glück und der Bus kam in wenigen Minuten.

Ich hatte alle meine Sachen aus der Tasche in meinem Zimmer verteilt und fragte mich wie sie, wo sie doch jetzt mein ganzes Zimmer einnahmen, in die kleine Tasche gepasst haben. Ich hatte die Haustür abgeschlossen und mich auf einen Abend alleine in der Wohnung eingestellt, als Erica nach Hause kam. Die wiederum auch nicht mit noch Jemanden gerechnet hat und hinter sich ebenfalls die Haustür abschloss. Nach einer Weile kam jedoch auch Jamie zurück und so haben wir noch in der Küche gesessen und lange unsere Erlebnisse während der „reading break“ geteilt.

________________________________________


Saturday, November 12, 2005  

14 km, 276 Stufen und eine Herde Ziegen

Jolie plädierte dafür zum Bahnhof zu laufen doch ich zog den Bus vor, wir mussten ja schließlich in San Francisco noch genügend Meilen zurücklegen. Wir haben einen Moment an der Haltestelle gewartet, doch kein Bus kam und so haben wir uns dazu entschlossen zu einer größeren Haltestelle zu gehen und einen kleinen Umweg zu Jolies Postfach zu machen. Doch auch an dieser Haltestelle, kein Bus. Wir haben andere wartende Studenten gefragt, ob denn am Wochenende überhaupt die Busse fahren würden und zweimal einen Blick auf den Fahrplan geworfen. Warum sollten die Busse auch nicht fahren? Ich sah keinen logischen Grund dafür.

Wir wollten nicht noch ein Zug verpassen, den ersten hatten wir verpasst, da wir es vorgezogen haben uns gemütlich noch ein Lunchpacket zu packen, und so haben wir uns zusammen mit den anderen zu Fuß auf den Weg zum Bahnhof gemacht. Am Anfang des Palm Drive bekamen wir die Info von einer der beiden Studentinnen, dass jemand den Bus gerade an der Haltestelle hat vorbei fahren gesehen. Auf der Karte haben wir die nächste Haltestelle um den Bus abzufangen. Doch auch diesmal haben wir umsonst gewartet und somit den Zug erneut verpasst. So sind wir dann doch den Palm Drive entlang zu Fuß zum Bahnhof gegangen.

Auf dem Bahnhof hat Jolie ihren wochenendlichen Anruf bei ihrer Familie gemacht und so habe ich immer das Telefon in die Hand gedrückt bekommen, egal ob ich ihre Schwester Sarah oder ihre Mutter je getroffen habe.

Ich hatte auf einer Karte alle die Plätze markiert, die ich noch gesehen haben wollte und noch nicht gesehen hatte und dann mit dem kürzesten weg mit einander verbunden und so eine Route durch ganz San Francisco bekommen, die uns zunächst entlang des Palmen gesäumten Embarcadero, vorbei an der Bay Bridge zum Ferry Terminal führte.

Mein Reiseführer hatte eine Route durch den Financial District empfohlen, doch ich denke es wäre besser an einem Werktag gewesen, wenn die Straßen etwas belebter sind. So wirkten die Gebäude noch grauer und auch der strahlend blaue Himmel konnte sie nicht interessanter wirken lassen. Zurück auf dem Embarcadero mit Blick auf den Telegraph Hill den wir kurz darauf mit 270 Stufen hinauf zum Coit Tower bestiegen.

Jolie hatte hingegen meines Protestes ihr T-Shirt angezogen, das ich ihr aus Victoria mitgebracht hatte und so wurden wir des Öfteren von Kanadiern mit dem Ausruf „Canada!“ begrüßt.

Auf dem Gipfel des Berges – Jolie würde mir jetzt entrüstet wieder sprechen und mich darauf hinweisen, dass es sich legendlich um einen Hügel handelt – hatte wir einen fantastischen Blich auf Alcatraz und die Bay. Kaum waren wir dem Meeresspiegel wieder etwas näher gekommen ging es auch schon wieder die Lombard Street bergauf.

Jolie ist bei dem Versuch die Saint Peter and Paul Church von innen zu erkunden, mitten in eine Hochzeit geplatzt. Die große, lange, weiße Limousine vor der Tür hätte ja eigentlich ein guter Hinweis sein können.

An der Hyde Street mitten in San Francisco graste plötzlich eine ganze Herde Zigen.

Meine Route hätte uns eigentlich weiter zu Fort Mason geführt doch Jolies Lieblingsplatz in San Francisco war der Pier 39 wo sich Seelöwen faul auf Flößen sonnen. Ich konnte mich nicht entscheiden, was ich nun lieber Sehen wollte und so haben wir eine Münze geworfen. Ich dachte mir wenn Jolie die Wahl ihrer Uni mit einer Münze entscheiden kann – nein, Stanford war nicht ihre erste Wahl – dann kann ich auch eine Münze zu rate ziehen. Es war Kopf oder Büffel. Büffel für Fort Mason und Kopf für Pier 39. Büffel. Münzen können helfen Entscheidung zu treffen, doch es muss nicht immer die Entscheidung sein die sie vorhersagen. Meistens merkt man, wenn die Entscheidung getroffen wurde, ob sie richtig ist oder nicht und so haben wir uns auf den Weg zum Pier 39 gemacht.

Den letzen Punkt unserer Route konnten wir unmöglich zu Fuß erreichen und so sind wir mit dem Bus zum Alamo Square gefahren um die Victorianischen Häuser zu sehen. Es stock dunkel als wir endlich den kleinen Park erreicht hatten und ich bin mir sicher bei Tageslicht, wenn man die schönen Farben der Häuser sehen kann ist es viel besser als im dunkeln.

Wir sind zurück zum Rathaus gegangen, da wir nicht auf den Bus warten wollten, von wo wir den Bus zum Bahnhof genommen haben. Im Bus hatte ich Jolie erklärt, dass wir bis zur Endstation fahren, wobei ich „...until the bus terminates...“ verwendete. Wobei sie sich halb kringelig gelacht hat weil es soviel heißen kann wie „...bis der Bus explodiert...“, dennoch bin ich mir sicher das es in dieser Form in Victoria verwendet wird.

Jetzt musste ich wieder meine sieben Sachen zusammen kramen und morgen in aller Frühe aufstehen um den Shuttle zum Flughafen zu nehmen.

________________________________________


Friday, November 11, 2005  

Stanford

Jolies Tante Elisabeth hatte mir eine Karte von Stanford mit einer Routenempfehlung vor ihrer Abreise in die Hand gedrückt. Da Jolie nur bis Nachmittags Vorlesungen hatte, habe ich auf meine Campus Entdeckungstour gemacht.

Meine Mitbewohnerinnen in Victoria hatten mich schon vorgewarnt, dass sie jede Einzelheit von Stanfort für einen guten vergleich wissen wollen.

Der Hoover Tower war nicht in Elisabeths Route enthalten, ist jedoch das Höchste Gebäude auf dem Campus und es wäre Frevel gewesen nicht den Aufzug zur Turmspitze zu nehmen Ich hätte den schönen Blick über den Campus hinweg sogar bis im dunst versinkenden San Francisco verpasst. Routen sind gut aber ab und an aus Neugier von der Route abzuweichen ist besser.

Wie sehr habe ich die Sonne vermisset. Ich konnte das Regenwetter in Victoria hinter mich lassen. Dafür, dass ich den besten Herbst seit Jahrzehnten in Hannover verpasst hatte, hat mich die Sonne, die Palmen und die Brunner über all auf dem Campus und die Tatsache, dass ich endlich wieder T-Shirts anziehen konnte, entschädigt.

In Palo Alto habe ich meine Filme zum entwickeln für eine Stunde bei Walgreens in Obhut gegeben. Egal ob hier oder in Victoria, Filme entwickeln zu lassen schein unmittelbar mit dem Status einer Telefonnummer verbunden zu sein. Anstelle des Namens nehmen sie die Telefonnummer um im Computer eine Datei anzulegen. Mittlerweile habe ich mich schon daran gewöhnt, das sie erstmal 5 Minuten brauchen um einen anderen Weg zu finden meine Filme im Computer zu registrieren. Warum sie nicht einfach die letzten oder ersten Nummern meiner Telefonnummer nehmen ist mir ein Rätsel. Oh nein, meistens ist es die Ladennummer oder ich soll mir eine ausdenken, in dem Fall ich natürlich meine Telefonnummer wiederhole und einfach die ersten Vorwahlen weglasse. Und siehe da, plötzlich ist die Nummer vollkommen akzeptabel, obwohl es die gleiche Nummer ist.

In Victoria lasse ich sie inzwischen schon gleich weg, aber hier wusste ich nicht wie lang die Nummer sein musste. So musste ich mit der Gewissheit was kommen würde, das durch das Computerzeitalter verkomplizierte Prozedere erneut geduldig abwarten, bis ich das Geschäft zunächst ohne meine Filme für eine Stunde wieder verlassen konnte.

Ich hatte noch nie Fotos abgeholt, die noch warm vom entwickeln sind, es ist ein wenig wie mit warmen Brötchen morgens vom Bäcker mit der Vorfreude auf ein schönes Frühstück, nur das die Vorfreude hier durch ein Blick auf die frisch entwickelten Fotos bestand. Digitalkameras stehlen einem diesen Moment, wenn man noch nicht weiß, ob gerade das eine wichtige Foto etwas geworden ist. Wenn jemand Anders das Foto gemacht hat, man ausdrücklich gesagt hat, dass man die Füße mit auf dem Bild zu sehen haben möchte, man aber nie sicher sein kann ob die Bitte auch wirklich verstanden oder doch nicht wirklich genügen Beachtung geschenkt wurde. Dieser Moment wenn man das erste Mal durch die frischen Fotos blättert und sich erinnert, dieser Moment, er wird von den Digitalkameras gestohlen, geraubt und ist dabei doch so wertvoll und unersetzbar.

Jolies Großmutter Karen hatte Jolie und mich zum Abendessen eingeladen. Zusammen mit ihr, Jolies Tante Susan und Jolies Kusine Stephanie waren wir beim Chinesen essen. Susan war der Ansicht, die Weissagung ihres Glückskekses würde nicht zu ihr passen und hat sie somit weiter geben, so hat die Weissagung die Runde gemacht, bis sich Jolie schließlich ihrer erbarmt hat.

________________________________________


Thursday, November 10, 2005  

Golden Gate Bridge

Jolie würde ihre Prüfung nicht vor 19:00 haben und wahrscheinlich den ganzen Tag dafür lernen. Sie meinte, sie würde viel lieber Stanford zeigen, doch um sie nicht unnötig abzulenken, habe ich mich erneut auf den Weg nach San Francisco gemacht.

Aus meinem langen Weg zum Bahnhof gestern hatte ich gelernt, dass es besser war den kostenlosen Shuttle zu nutzen.

Erneutes T-Shirt-Wetter im November ließ mich sichtlich in eine Urlaubsstimmung verfallen. Ich hatte den Morgen bzw. frühen Nachmittag mit Jolie und ihren Zimmermitbewohnerinnen verbracht. So war ich erst so gegen halb Vier im Golden Gate Park. Das de Young Museum hatte erst im Oktober Wiedereröffnung und war dem Entsprechend gut besucht und von Besuchern umringt.

Der Music Concourse war immer noch von einem Bauzaun umringt und sichtlicht in der Umgestaltung. Der Japanisch Tee Garten war jedoch sehr sehenswert. Eine hohe Pagode ragte weit über die Baumkronen in den Himmel und in den kleine Teich in mitten des Gartens mündete ein kleiner Bach, der kurz zuvor mit mehreren kleinen Wasserfällen seine Weg den Berg hinab suchte.

Da es keine gute Busverbindung zum Baker Beach gab war ich gezwungen die ganzen 4km zu laufen. So kam ich zwar noch in der Dämmerung an um ein Foto von der Golden Gate Bridge zu machen, jedoch etwas zu spät um sie von der untergehenden Sonne beleuchtet zu sehen, die war mittlerweile hinter einem Berg verschwunden.

Dennoch sichtlich erleichtert, mein Ziel fast noch rechtzeitig erreicht gehabt zu haben, habe ich mich auf meinen Rückweg gemacht.

Ich kam nur ein paar Minuten vor Jolie in Ihrem Zimmer an. Laura, Marina (Jolies Zimmermitbewohnerinnen), Jolie und ich haben für ihr Projekt Morgen Russische gefüllte Pfannkuchen und eine Fruchtpunsch vorbereitet. Nun hatten wir auch endlich Zeit unsere Erlebnisse und Geschichten der letzten 3 Jahre, zu mindestens zu einem Teil auszutauschen.

________________________________________


Wednesday, November 09, 2005  

San Francisco

Nach einem Sparziergang zum Bahnhof, der weiter entfern bzw. der Palmdrive länger war als erwartet und einem kurzen überraschenden Telefonat mit meinen Eltern auf dem Bahnsteig, habe ich mich auf den Weg nach San Francisco gemacht. Jolie hatte Vorlesungen und Ihre Prüfung in naher Zukunft, daher hatte ich mich entschlossen, San Francisco zu erkunden.

An dem Stadtplan im Bahnhof von San Francisco aber ich mir den besten Weg ins Stadtzentrum eingeprägt. Die erhoffte Buchhandlung, um eine Plan und Reiseführer zu kaufen ist mir auf meinem Weg dorthin leider nicht über den Weg gelaufen. Darum habe ich mich zunächst mit der Karte aus der Touristinformation abgefunden, in der zu mindestens die wichtigsten Sehenswürdigkeiten eingezeichnet waren.

Nach einem Plumpen versuch meine Kamera, nach dem Motto Du machst von mir ein Foto und dann mache ich von Dir ein Foto, zu entwenden. Ja, ja sicher. Ich war recht Amüsiert darüber, dass jemand es auf diese Weise überhaupt noch versucht, aber wahrscheinlich gibt es genügend gutgläubige, die darauf reinfallen. Ich mag zwar aussehen wie ein normaler Tourist, aber dass macht aus mir noch lange kein Idiot. Ich glaube er konnte gar nicht verstehen, warum ich lieber Fotos von Straßen und Gebäuden als von mir haben möchte.

Irgendwie musste es jedoch nicht wirklich offensichtlich sein, dass ich ein Tourist war, denn alle möglichen Leute haben mich nach dem Weg gefragt. Was mich wiederum sehr beruhigt, ich wollte nun wirklich nicht, auch wenn ich es war, für ein gewöhnlicher Tourist gehalten werden.

Mein Weg zum Wasser führte mich durch China Town, was viel weniger Hecktisch und Gedrängt war als erwartet. Stattdessen reite sich ein Laden mit Fälschungen an den anderen.

Es wurde schon dunkel, als ich Fisherman’s Warf erreichte, wo ich endlich nach langen suchen und der großen Frage ob überhaupt jemand in dieser Stadt liest, einen kleinen Buchladen entdeckt habe.

Im Zug auf meinem Weg zurück nach Palo Alto habe ich meinen neuen Reiseführer Studiert und musste Festellen, dass ich viele Sehenswürdigkeiten an denen mich mein Weg vorbei geführt hat meist um etwa 100 bis 200 m verpasste habe. Eine Karte hatte ich immer noch nicht, aber die, die ich hatte tat es letztendlich auch.

________________________________________


Tuesday, November 08, 2005  

Jolie

Der Airport Shuttle hätte schon vor 5 Minuten da gewesen sein sollen. Ich konnte unter der Nummer die ich vor einer Halben stunde hätte angerufen haben sollte keinen erreichen. Das schlechten an so frühen Flügen ist, dass wenn der Airport Shuttle ausfällt, man kaum andere Möglichkeiten hat zum Flughafen zu gelangen. Oh, nein nur weil der Shuttle zu spät ist werde ich nicht mein Flugzeug verpassen und in der „Reading Break“ zu Hause bleiben.

Ich bin nicht nach 3 Stunden schlaf, weil ich mich mit Erica in der Küche verquatscht habe und erst um 23:00 angefangen habe zu packen und nach einer Stunde und 3 E-Mails an Jolie später fertig war, aufgestanden um jetzt mein Flugzeug zu verpassen. Ich habe nicht eine Halbe Stunde in der Kälte gestanden, da das einzige funktionierende Telefon sowie so dort war wo ich abgeholt werden sollte und ich nicht zweimal quer über verlassene Parkplätze gehen wollte nur um meine Reisetasche zu holen, um jetzt das Flugzeug zu verpassen.

Beim dritten versuch konnte ich die Telefonnummer schon auswendig. Nach weiteren 10 Minuten und keinem akzeptablen Plan B habe ich dann doch endlich jemanden am anderen Ende der Leitung erreicht. Mit dem Shuttle sind es nur 20 Minuten zum Flughafen.

Die Scheinwerfer beleuchteten die aufgereihten Jack-O-Laternen im „Royal Oaks Forest“ in dem sonst dunklen Wald. Es waren bestimmt an die dreißig Stück, die so früh am Morgen die Geister fern hielten.

Während der Fahr hatte es wieder angefangen zu regen und die Regentropfen liefen draußen am Flugzeugfenster langsam die Scheibe herunter. Der Flug von Victoria nach Vancouver war das, was man einen Katzen Sprung nennen würde. Kaum hatten wir unsere nicht all zu hohe Flughöhe erreich, begann auch schon wieder der Singflug. In knapp 20 Minuten waren wir schon wieder gelandet.

Auch wenn die Amerikanische Grenze nur wenige Kilometer entfernt war, so befand man sich doch rein theoretisch noch auf Kanadischem Boden, rein praktisch reiste man jedoch schon vor besteigen des Flugzeugs in die USA ein. Diese Prozedur habe ich auch nur über mich ergehen lassen um meine kleine Kusine endlich nach so langer Zeit wieder sehen zu können.

Ich hatte mir vor ein paar Tagen aus Ungeschicklichkeit mit meinem Cutter in den Finger geschnitten. Nun musste gerade dieser Finger zum scannen herhalten. Dem Grenzbeamten war es nicht recht wie ich meinen Finger auf den Scanner gelegt habe und darum hat er fest drauf gedrückt *AUA!* er war sowie so noch recht unausgeschlafen und Grenzbeamte gehören zu denen, die man nicht gerade finster anschauen möchte darum habe ich es vorgezogen ihn höflich darauf hinzuweisen, dass das nicht gerade so schön ist, wenn man sich in Finger geschnitten hat.

Ordnungsgemäß hatte ich auch meine von Erica für mich und Jolie vermachten Halloween Kekse angegeben, doch ich hatte das Gefühlt, das der Zollbeamte noch nicht mal einen Blick drauf geworfen hat.

Wir flogen über eine weiße Wolkendecke aus der ab und an mal ein Berggipfel herausragte. Je näher wir nach San Francisco kamen, desto öfter konnte man zwischen den Wolken Städte, Flüsse, Täler, Berge und den Ocean sehen. In der Ferne tauchte zwischen ein paar Wolken die blaue Skyline von San Francisco mit der Bay Bridge auf.

Da ich ja schon in Vancouver in die USA eingereist war wurde man in San Francisco wie ein nationaler Flug behandelt. Der Flughafen Zug brachte mich zur Metro Station hier Bart genannt, die eine Station später endete und so musste ich in den Caltrain umsteigen. Ich finde besonders in Flughafen nähe sollten die Stationen Aufzüge haben und vor allem besser beschildert sein.

Die Ticket Automaten waren, wenn man mit ihnen nicht vertraut ist auch etwas mysteriös, so kam es, dass ich einer Frau aus Taiwan geholfen habe, die ganz verzweifelt vor dem Automaten stand und nicht wusste wie sie nun ihr Ticket bekommen kann. Sie hatte irgendetwas mit Computern zu tun und war, was nicht weiter verwunderlich war, auf den Weg ins Silicon Valley. Wir haben uns bis ich aussteigen musste die ganze Zeit unterhalten. Sie hat mehrere Jahre in Holland gelebt und war regelmäßig auf der Cebit in Hannover. Aber mehr als das Messegelände hat sie von Hannover nicht gesehen.

In Palo Alto hat mich ein Bus nach dem andren zu einem anderen Bus geschickt, nach dem dritten Mal war es mir dann egal und ich habe meiner Fähigkeit vertraut Karten lesen zu können und den meiner Meinung nach besten Bus genommen, was wie sich herausstellte eine gute Wahl war.

Zu Jolies Haus ging es eine Straße mit vielen schönen Villen entlang. Einige davon hatten die typischen griechischen Buchstaben im Giebel, die man bei den amerikanischen Bruderschaften findet. Ich hatte mittlerweile meine Jacke und meinen Pulli sicher in meinem Gepäck verstaut und war begeistert über das T-Shirt Wetter im November.

Kaum habe ich endlich Jolies Zimmer erreicht und nach einer stürmischen Begrüßung meine Sachen abgeladen, mussten wir uns auch schon wieder auf den Weg zu Jolies Vorlesung machen. Auf dem Weg dort hin hat sie mir ein wenig Stanford gezeigt.

In ihrer Geologieklasse haben sie über Plattentektonik und Erdbeben gesprochen. In einem Experiment mit Mehl und buntem Kreidepulver wurde das ganze dann noch mal verdeutlicht dargestellt. Ich wäre froh, wenn meine Erd- und Ozeankundeklasse so klein und so anschaulich wäre. Sie machen alle zwei Wochen einen Ausflug wo sie eine plattentektonisch wichtige Landschaft in der Umgebung besichtigen. Wovon es ja bekanntlich hier in der Umgebung um San Francisco herum viele gibt.Die letzte Exkursion fand an einem Stand, der gravierende Unterschied zwischen deren und meinem „Beach Project“ ist das Wetter. Die mussten bestimmt nicht frieren.

Nach der nächsten Vorlesung, die wir eher verlassen habe, was bei einer Gruppe von 15 Personen schon auffällt, haben wir Jolies Tante Elisabeth getroffen, die uns Chicagoer Pizza essen eingeladen hatte. Hm... wie sehr habe ich Chicagoer Pizza vermisst!!

Jolie hatte sich noch mit ihren Freunden zum lernen für ihre Biochemie Prüfung am Donnerstag verabredet. Mit Rollschuhen, die ich aus Deutschland nach Victoria und nun auch nach Stanford mit geschleppt habe, sind wie durch das nächtliche Stanford gesaust. Trotz meiner guten absichten für Epidemiologie zu arbeiten und in dem Buch zu lesen, bin ich nach einem langen Tag, und 22 Stunden auf den Beinen in dem Gemütlichen Sessel eingeschlafen.

________________________________________


Sunday, November 06, 2005  

Volunteer

Auf meiner Liste, was ich in Kanada um bedingt mal gemacht haben möchte, stand „Volunteer“, etwas sehr amerikanisches. Doch irgendwie habe ich mir das ganze anders vorgestellt. Eher essen oder Getränke verteilen. So etwas eben in der Art. Spontan hat Erlin mich zum „Volunteering“ überredet.

Ich bin eigentlich auch nicht der Fan von der Verenglischung der Deutschen Sprache, aber zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass mir klar ist das es sich komisch anhört und ich momentan 24 Stunden 7 Tage die Woche, bis auf im Blog Englisch spreche, schreibe und denke. Ich habe sogar wieder aufgegeben NDR2 zu hören und bin auf unseren Uni-Sender CFUV umgestiegen.

Die Volunteerarbeit bezog sich auf den „Kindness Day” auch so eine amerikanische Angelegenheit. Es gibt für alles einen Tag Nurse Day, Teachers Day, Friendship Day, Boss Day, Education Day, Save our Environment Day usw.

Beim „Kindness Day“ geht es darum die Menschen zur Freundlichkeit gegenüber einander zu erinnern. In diesem Punkt sind die Canadier anders als die US Amerikaner. Sie haben nicht diese aufgesetzte Freundlichkeit, jedenfalls nicht so übertrieben, was ich als sehr angenehm empfinde. Ich mag diese US Amerikanische Freundlichkeit ganz und gar nicht weil sie eben nicht echt ist und die Menschen dazu bringt ihr wirkliches Ich hinter dieser Maske zu verbergen. Brrrr. Gruselig.

Wir haben Blumen, Ballons und Kekse gegen Umarmungen getauscht. Es war nicht so wirklich mein Fall wildfremde Menschen einfach so zu umarmen. Uhhhg. In diesem Punkt war ich mit den Internationals aus Taiwan in guter Gesellschaft. Letztendlich hatten wir aber doch irgendwie viel Spaß.

________________________________________


Saturday, November 05, 2005  

Nicht ohne meinen iBook

Was würde ich bloß ohne meinen iBook machen? Ich müsste endlose Stunden in stickigen, unpersönlichen Computer Räumen der Uni verbringen.

Ich könnte noch nicht einmal einen Film anschauen. Manche würden jetzt sagen ein gutes Buch tut es auch. Klar, ich habe nichts gegen ein gutes Buch, doch wenn man den ganzen Tag die Nase in den Büchern hatte möchte man mal einfach nicht tun außer faul auf dem Bett zu sitzen, den Laptop auf einem Stapel Bücher auf dem Schreibtischstuhl und einen Film sehen.

Ich könnte nicht in meinem Zimmer Radio hören. Momentan NDR2, Sonntagfrüh in Deutschland, Samstagabend hier. Reifen auf der Autobahn zwischen Berlin und Hannover. Draußen vor meinem Fenster gehen die letzten noch nicht verbrauchten Halloween Böller hoch. Ich sitze an meinem Schreibtisch und versuche heraus zu finden wie man zu den „Expected“ gelangt.

Bevor ich in die „Reading Break“ starte, muss ich noch einige Hausarbeiten fertig schreiben. Ach ja und dann ist da ja immer noch dieses lästige „Beach Project“ was 10% meiner Note aus macht und ich deshalb auf keinen Fall versäumen will. Eigentlich wollten Tenley und ich noch mal am Sonntag los, diesmal ohne TA aber nach dem ich mir das „Lab Manual“ durchgelesen habe, geht das leider nicht. Wir können ja schlecht die Wellengeschwindigkeit und den Luftdruck ohne das nötige Equipment messen.

Heute gab es mal ein richtig amerikanisches essen. Chickenburger. Nachdem die Gemüselasagne nicht so wirklich gut aussah.

________________________________________


Friday, November 04, 2005  

Bye bye Pumpkin

Unser Kürbis war eine freundschaftliche Gabe meiner Mitbewohnerinnen um mir die Bräuche von Halloween näher zu bringen. Es war viel arbeit den Kürbis eine Jack-O-Lantern zu verwandeln, aber es war mit viel Spaß verbunden. Nichts währt ewig und unser Kürbis hatte ein sehr kurzes Leben. Doch er wird in unserer Erinnerung weiter leben, nicht zu letzt dank der glorreichen Erfindung des Fotos und der Digitalkamera.

Heute Musste ich ihn dann doch zum Müll bringen, da er schon anfing zu leben und das war etwas was er nicht in unserem Wohnzimmer machen sollte. Normalerweise steht er draußen im Freien vor der Haustür. Doch da er dort mit Sicherheit die Halloweennacht nicht überlebt hätte. Musste er uns in unserem Wohnzimmer Gesellschaft leisten, was natürlich viel zu warm für ihn war. Meine Mitbewohnerin hat ihm traurig nach gewunken und zum Abschied „Bye bye Pumpkin“ gesagt.

________________________________________


 

Beach Project

Ich habe 20 Minuten im Regen gewartet, bin mit Tenley zum Strand zwischen Clover Point und Finlayson Point gefahren, habe meinen schönen freien Freitag für ein Stand Projekt meines Erd- und Ozeankundekurs geopfert. Nur um herauszufinden, dass mein TA (Teaching Assistant) es für zu stürmisch und zu gefährlich hielt das Projekt durch zu führen und den Strand schon vor unserer Ankunft verlassen hatte.

________________________________________


Wednesday, November 02, 2005  

Exchange Student Bonus Card

Canadian Studies wie wahrscheinlich schon recht oft erwähnt entspricht nicht so ganz meinen Erwartungen. Hinzu kommt noch das wir ein Buch zu besprechen haben was sich um ein soziologisches Thema dreht. Allein bei dem Gedanken läuft mir ein kalter Schauer den Rücken herunter. Wir haben eine lange Liste mit möglichen Autoren bekommen und ich habe einige Zeit in der Buchhandlung nach dem passenden Buch gesucht. Dabei habe ich das halbe Personal beschäftigt. Letztendlich fiel meine Wahl auf eine kurze Weihnachtsgeschichte von einem Autor auf jener Liste.

Mit kurz meine ich wirklich kurz. So musste ich um das OK meiner Dozentin zu bekommen sogar meine Exchange Student Bonus Card spielen, was eigentlich ganz und gar nicht mein Fall ist. Im Grunde genommen möchte ich keine bevorzugte Behandlung, doch hier habe ich mal eine Ausnahmen gemacht um mir die Qual eines langen, dicken Buches über irgendein Sozialdrama zu ersparen.

Archives

August 2005 September 2005 October 2005 November 2005 December 2005

Links

tourismvictoria.com
hellobc.com
city.victoria.bc.ca
uvic.ca
hannover.de

Comments:

 

Weblog Commenting and Trackback by HaloScan.com Powered by Blogger page hit counter

Home Geschichte Information Provinzen Landkarten Blog Links Impressum

Erstellt von Sarah Kösters im Rahmen einer Hausarbeit für "Publizieren im Netz" im Studiengang Biowissenschaftliche Dokumentation
des Fachbereichs Informations- und Kommunikationswesen der Fachhochschule Hannover
www.ik.fh-hannover.de
Bitte wenden Sie sich bei Kritik und Kommentaren an: mailto_sarah@yahoo.com www.sarahkoesters.de.vu Stand 15-Feb-2005